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Dienstag, 12. August 2014

darmstadt believing

http://kulturfonds-frm.de/projekte/47-internationale-ferienkurse-fuer-neue-musik-darmstadt

Dienstag, 4. März 2014

Listenästhetik

Bedeutende Phänomene unserer Zeit in den Massenmedien scheinen Listen und Rankings zu sein. Stets und ständig stoßen wir auf sie: ob im Fernsehn in den Rankingshows mit den "peinlichsten TV-Auftritten" oder den Chart-shows, im Radio mit den größten Songverhörern, auf blogs mit den absoluten "Go und No-Go"s oder auf YouTube, wo eigentlich alles zu Listen und Rankings zusammengestellt wird. Hauptsache sie haben etwas extremes oder wenigstens einen Superlativ im Namen. Ich persönliche finde Listen super. Sie sind unterhaltend, teilweise bildend, Zuschauer können sich oft mit ihr identifizieren ("oh jaa, das kenne ich! Finde ich auch!") und sind vor allem nach der Idee des "totalen Archivs" (eine quasi unendlichen Datenansammlung) eine gute Möglichkeit, verschiedene Themengebiete und Beispiele unter gewissen thematischen Gesichtspunkten zusammenzufassen. Zudem spiegeln viele Listen/Rankings ihren Zeitgeist wider, gerade in Listen wie "schönste Melodien", "beste Schauspieler", "peinlichste TV-Auftritte" o.ä.
Richtig gut finde ich es, wenn sich solche, gerade subjektiven Rankings, als objektive Wissenschaftsobjekte in Form eines Artikels auf dem Informationsportal Nummer 1, Wikipedia, finden lassen.

Ein paar Beispiele für musikalische Listen auf Wikipedia:


http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_music_considered_the_worst
http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_songs_considered_the_best
http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_controversial_album_art
http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_silent_musical_compositions
http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_songs_about_bicycles
http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_songs_about_or_referencing_Elvis_Presley


http://en.wikipedia.org/wiki/Category:Lists_of_worsts

Freitag, 24. Januar 2014

grundlagen des musikverständnisses - aphorismen

composition is an MP3 player that uses the Google API, can cook small meals and sings comical songs.
contemporary music is an airbag that catches small fish!
new complexity is a television set that receives data from any nearby hairpiece and has been blessed by a priest.
conceptual music is a microwave that doesn't distract you from your work!
minimalism is a candle! It detects background radiation!
art is an explosive device that knows what you want before you do, is oak-panelled and operates on a quantum level.
sound is like a normal key-ring, but it can be used on the move.
electronic music is a pair of sunglasses! It is used by the US military!
pop is a toothbrush that can read warchalking symbols! It does away with household drudgery.
western classical music is a pot plant that displays pornography!
computermukke is a personal organiser that plays the American national anthem! It squirts clouds of black ink.
...
to be continued

Samstag, 30. November 2013

"Liebe ist..." 3

...gesang der jünglinge

...bei 2:30 lässt uns stockhausen jedoch freundlich wissen: "FUCK YOU".


Donnerstag, 28. November 2013

"Liebe ist... "

Google... 
schafft aphorismen, lässt uns nachdenken, findet für uns die wahrheit, sagt uns wo's lang geht, regiert die welt das internet, ist kunstgenerator,  ist liebe, ist voll cool ....usw....

hier mal ein paar schöne gedankengänge zu den wirklich wichtigen fragen:


Montag, 18. November 2013

deaftape 2.0

"deaftapes" ist ein projekt, das vor kurzem von niclas thobaben ins leben gerufen wurde und besteht darin, dass man sich von jemand anderem fünf audiodateien (samples) geben lässt und aus diesen dann eine elektronische komposition kreiert, ohne sich die dateien anzuhören.

ich finde, das ist eine sehr gelungene konzeptidee, sie wird ihrem untertitel "ein spiel für groß und klein" durchaus gerecht, wobei man einschränkend sagen muss, dass sie hauptsächlich für komponisten geeignet ist.

für komponisten sind die deaftapes nichtsdestoweniger eine ziemlich atemberaubende sache: plötzlich musst du komponieren, ohne zu wissen, wie es klingt. oder, um es so auszudrücken, wie johannes kreidler: "komponieren, wie beethoven". 

an diesem projekt könne man sehen, so schreibt der konzipierer niclas thobaben in seinem blogartikel, dass "klang" lediglich das resultat eines künstlerischen prozesses ist und kein selbstzweck. musik, die sich am klang orientiert war gestern - jetzt steht das konzept im vordergrund. (beethoven würde uns beneiden...)

für mich stellt sich nur die frage: wozu das ganze! wer soll sich das anhören, wenn es doch sowieso nicht um den klang geht? man könnte das ganze natürlich als konzeptuelle kritik am bereich elektronische komposition sehen nach dem motto: "guck mal, ich hab mir das gar nicht vorher angehört und es klingt trotzdem genauso gut". aber ansonsten muss man das video doch gar nicht sehen, sondern es reicht doch wahrscheinlich völlig, sich das konzept durchzulesen, oder?

diese frage haben sich vermutlich viele leser gestellt und deshalb haben wir beschlossen, dem nachzugehen. die neue idee: man nimmt nicht einfach irgendwelche fünf samples, sondern fünf zufällig ausgewählte samples aus einem deaftape von jemand anderem, das man sich selbstverständlich noch nicht angehört hat. und erstellt daraus dann ein neues deaftape - sozusagen ein deaftape zweiter ordnung (deaftape 2.0).

diese idee hat weitaus mehr erfolg als die ursprüngliche idee von niclas thobaben. die meisten leser wussten bisher mit den videos der deaftapes nichts anzufangen, obwohl sie das konzept eigentlich als sehr spannend beurteilten. erst durch deaftape 2.0 mache es wieder spaß, weil man das original-deaftape mit dem deaftape zweiter ordnung vergleichen könne.

aber auch abgesehen vom marktwirtschaftlichen erfolg, der wohl, wie der komponist aljoscha ristow vermutet, hauptsächlich auf das nun nicht mehr schwarz-weiße, sondern farbige portrait des künstlers im video zurückzuführen ist, hat das deaftape zweiter ordnung, wie ich finde, durchaus beachtung verdient. die beiden videos (das original-deaftape und das deaftape zweiter ordnung) wurden vor kurzem auf der videoplattform youtube veröffentlicht. wir bekamen exklusiv die links zu den videos: 

deaftape #4 - aljoscha ristow (zweiter ordnung):



deaftape #2 - niclas thobaben (original):


wenn es weiterhin so gut läuft, wird das projekt wahrscheinlich noch über generationen so weiter laufen, bis zum deaftape zehnter, hundertster oder sogar tausendster ordnung. das geheime ziel der initiatoren ist es, so lange deaftapes von anderen deaftapes zu erstellen, bis wieder das ursprüngliche deaftape herauskommt. ein positiver nebeneffekt ist, dass die konzeptualisten unter sich bleiben und uns nicht dabei stören, richtige musik zu schreiben. 

Sonntag, 20. Oktober 2013

fernsehn' bildet - kulturonkels schmeißt die glotze an

in den vergangenen zwei wochen habe ich tatsächlich mal viel ferngesehen, was ich eigentlich sehr selten mache. und zwischen big bang theory, how i met your mother und south park habe ich natürlich auch viel werbung gesehen. eine davon war die ankündigung des kommenden album ARTPOP von lady gaga in zusammenhang mit einem gewinnspiel (den inhalt habe ich schon wider vergessen, ist auch belanglos). in dieser werbung fiel jedoch ein satz, der mich seitdem nicht mehr loslässt: "lady gaga, die größte künstlerin unserer zeit (...)." (nach gedächtnis)
diese aussage fand ich so genial und ich höre jetzt schon eine große menge kulturonkels in rage aufschreien, dass diese musik ja keine kunst sei. diese leute sind ja immer rigoros in der beurteilung, was kunst ist und was nicht (um nicht zu sagen was hohe kunst ist und was nicht). hohe kunst, also eine kunst die den geist anspricht, die von einem künstler mit einer akademischen ausbildung erschaffen wurde (wahrscheinlich so, wie gott adam auf michelangelos bekanntem deckenfresko im vatikan erschafft), ist vornehmlich im konzertsaal anzutreffen, teilweise auch auf 'kulturell' dafür geeigneten plätzen, wie schlossgärten, altstadtplätze etc. die KUNST wird auch nur von menschen rezipiert, die dafür intellktuell gewachsen sind. andere menschen verstehen davon ja auch nichts. (ich lache)

lady gaga kann demnach keine künstlerin sein, zumindest keien ernstzunehmende. und schon gar nicht die kulturell wertvollste unserer zeit. wer soetwas behauptet, hat zum einen einen geringen intellekt und zum anderen keine ahnung,was wahre kunst wirklich ist. ARTPOP ist lediglich triviale unterhaltungsmusik, ohne kulturellen wert. und außerdem ist sie nur das resultat einer gewinnorientierten, kapitalistischen musikindustrie.

herrlich oder? natürlich ist dies sehr vorurteilbehaftet und überspitzt dargestellt, aber diese menschen gibt es wirklich, und zwar mehr als man denken mag. besonders die älteren vertreter der Neuen musik, aber (und das finde ich wirklich erschreckend und bedrohlich) auch ein exorbitanter teil junger menschen, u.a. meiner generation (jahrgang 96, jetzt also +/- 17) denken wie oben beschrieben.

ja, popmusik ist in den allermeisten fällen eine institutionalisierte produktion, die sehr auf gewinn ausgerichtet ist und die großen plattenlabels halten ihre künstler oft zu unwürdigen bedingungen unter vetrag. aber das ist im "klassischen" (mir dreht sich der magen um) bereich nicht besser, wenn nicht sogar schlimmer. natürlich ist popmusik auch zu einem großen teil unterhaltungsmusik, aber nicht weniger als 90% der Neuen musik, die lediglich zur ergötzung eines snobbistischen publikums ensteht, unter dem vorwand besonderen elitären ansprüchen zu genügen. lady gaga und wolfgang rihm stehen sich also in nichts nach, beides künstler, beides ikonen, beides unterhaltungskünstler, beides enorme marketingstrategen, mit dem unterschied, dass lady gaga eine wesentlich größere gruppe anspricht und in diesem sinne kulturell von größerer bedeutung ist. wer behauptet, das lady gaga dennoch unter seinem niveau ist, ist für mich ein snob.

all diesen menschen, unterstelle ich borniertheit und ein kulturelles fehlwissen. ich kann nicht nachvollziehen, wie man einen in unserer zeit so wichtigen teil unserer kultur ignorieren, bzw. nicht wertschätzen kann.

Kultur (zu lateinisch cultura „Bearbeitung, Pflege, Ackerbau“, von colere „pflegen, verehren, den Acker bestellen“) ist im weitesten Sinne alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt, im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur. - wiki

wer hat dann das recht kultur in ihrer wertigkeit einzuteilen? meines erachtens niemand. lediglich die allgemein-gesellschaftliche bedeutung ist messbar, damit aber nicht die wertigkeit. alle kulturellen güter (insbesondere musik) sind gleichwertig, ole hübner spricht dabei von der wertefreiheit in der musik, einem meiner meinung nach sehr vertretbaren gedanken. ("'gute musik' ist totaler quatsch. es gibt überhaupt keine schlechte." - hübner)


es gibt also keine wertigkeit in der kunst, aber dennoch den inhalt, den kontext in dem ein kunstwerk steht und die gesellschaftliche relevanz die es inne hat. für mich sind dies die wichtigsten kriterien, um kunst zu beurteilen, denn sie sind auf alles anwendbar.

wenn ich nun nach diesen kriterien die aussage "lady gaga ist die größte künstlerin unserer zeit" bewerten sollte, würde ich dem  zustimmen. der gehalt ihrer songs reicht von einfachen party-hits mit der intention zu unterhalten und dazu zu feiern (intentionen die nicht mal im ansatz in der Neuen musik berücksichtigt werden) bis zu tiefgründigen themen, wie verstecken der eigenen sexualität in pokerface etc., welche eine größere gesellschaftliche relevanz haben, als innermusikalische intentionen. des weiteren steht lady gaga im kontext der popkultur, welche seit beginn des 20.jahrhunderts stark an bedeutung zugenommen hat und heutzutage die wohl wichtigste kunstform (rezeptionsmäßig) ist. in dieser ist sie wohl eine art avandgardistin, sie selbst sagt, sie will die popmusik revolutionieren. und zu guter letzt ist lady gaga, wie bereits gesagt, rezeptionstechnisch von enormer reichweite und bedeutung. all das macht lady gaga wahrhaftig zur größten künstlerin unserer zeit, zumindest mehr, als viele konservative komponisten der Neuen-musik-branche.

vielleicht sollten sich viele angehende komponisten eingehender mit der popmusik und der damit verbundenen popkultur auseinandersetzen. für mich ist sie von gleicher bedeutung, wie schönberg, stockhausen, lachenmann, rihm und ferneyhough. ich hoffe sehr, dass die popkultur in zukunft mehr einfluss auf die Neue musik und besonders die neue musik hat. die schlucht zwischen elitärer musik und popmusik find ich gar nicht geil.
ich werde mir ARTPOP auf jeden fall geben.



Freitag, 27. September 2013

fetish songbook part 3

Part 3:

XIX. Sinfonie Nr.2 in F-D-P op.6
    1.Sonatenhauptsatzform: I.Thema politisch II.Thema gesellschaftlich.
       -> in der Durchführung religiös ausdiskutieren.
    2.Liedform: hier bitte Dieter Bohlen fragen.
    3.Menuett: "four on the floor"
    4.Finale-Rondo: wiederkehrende Themen: Atomkraft - Homoehe - Gema - Bild - CDU...

XX.
    "spiele irgendeine sinnlose scheiße" (konzept von aaron schmidt-riese auf
      niclas thobaben übertragen)
   
XXI.
    spiele irgendeine sinnvolle scheiße. (original)

XXII.
    wähle zur abwechslung mal nicht cdu.

XXIII. Sonata op.7
     1. spiele so oft wie möglich einen beliebigen ton.
     2. spiele so oft wie möglich keinen ton.
     3. spiele so oft wie möglich "für elise".
     4. spiele so oft wie möglich einen evergreen.
     5. spiele so oft wie möglich organ²/ASLSP.
     6. spiele so oft wie möglich "to be held for a long time"

XXIV. Sonata op. 8
     1. spiele so oft "preußens gloria", wie wahlkreise bei der letzten btw  
         mehrheitlich cdu gewählt haben.
     2. wiederhole den 1.satz in largo.
     3. wiederhole den 1.satz in presstissimo.

XXV.
    ein kinofilm, produziert mit dem windows movie maker.

XXVI.
    "deine mudda hat rihm gefressen " für spätromantisches orchester und gangster-rapper solo
                    #wolfgangrihmistalt

Freitag, 6. September 2013

deaftapes - ein spiel für groß und klein #1

nach langer pause ist der "klang: teppich" wieder on-air, mit einer lustigen (wenn auch naiv-banalen) serie, den "deaftapes". 
bei den deaftapes geht es darum, dass eine person einer anderen 5 audiofiles (dateinamen A-E) schickt, die sich der empfänger nicht anhören darf. diese audiofiles müssen dann in einem audio-bearbeitungsprogramm freier wahl  zu einem elektroakustischen werk zusammen gebastelt werden, jedoch OHNE (und das ist der springende punkt), dass man dabei etwas hört. sprich man arbeitet rein nach visuellen merkmalen. auch effekte, die man anwendet kann man nicht klanglich überprüfen.

bei diesem kleinen spielchen zeigt sich sich für mich, dass "klang" lediglich das resultat eines künstlerischen prozesses ist und kein selbstzweck. 
und außerdem macht es spaß (mir jedenfalls).

den anfang in der reihe macht philipp krebs (*1994 - ab september 2013 kompositionsstudium bei marco stroppa in stuttgart) mit einem deaftape aus 5 samples, die ich ihm geschickt habe:




Donnerstag, 27. Juni 2013

fetish songbook part 2

part 1

part 2:

X. "Beliebiger Neue-Musik-Klischee-Titel"
    spiele den aktuellen nr.1 charthit.

XI.
    "yes oh my gosh"

XII.
    spiel einem publikum "etwas vor".

XIII.
    mache trivialmusik auf hohem niveau.

XIV. Sinfonie Nr.1 Hauptsache-Dur op.4
    1. klischee
    2. konvention
    3. konserve
    4. stereotyp

XV. Fantasia über ein gesellschaftliches Thema op.5
    rauche einen joint. öffentlich.

XVI. Hommage a Johannes Kreidler (product placements)
    mache ein 33 sekündiges stück aus 70200 musiksamples. analog auf band.

XVII.
    sei "lady dada".

XVIII. Sonata op. 5
    1. spiele einen beliebigen ton zwischen c' und c#'.
    2. spiele zwei beliebige töne zwischen c'' und c''.
    3. spiele keinen beliebigen ton zwischen C und C''''''.
    4. spiele vier schicksalbehaftete töne zwischen es' und g'.
    5. "i have a dream" spiele einen schwarzen ton zwischen h''' und c''''.

fetish songbook part 1

I. Sonata op.1
    1. spiele einen beliebigen ton.
    2. spiele zwei beliebige töne.
    3. spiele drei beliebige töne.
    4. spiele vier beliebige töne.
    5. spiele fünf beliebige töne.
    6. spiele sechs beliebige töne.
    7. spiele keinen ton. verlasse den aufführungsraum.

II.
    höre 5min ein beliebiges stück/song über kopfhörer.

III.
    lese einen zufälligen wikipedia-artikel komplett vor.

IV. Sonata op. 2
    1. spiele einen perversen ton.
    2. spiele einen schönen ton.
    3. spiele einen hässlichen ton.
    4. spiele einen ton, der gesellschaftlich nicht annerkannt wird.
    5. spiele einen geheimen ton und sag es keinem weiter.

V.
    "do the flop"

VI. Thema & Variation op. 3
    thema: 6 unterschiedliche töne.
    variation: gleiche töne und einen mehr.

VII.
    mach über lautsprecher laute musik an, höre über kopfhörer "comptine d'un autre été l'après midi

VIII.
    spiele "comptine d'un autre été l'après MIDI"

IX.
    schaue ein "10 hours" video 11 stunden lang.

Mittwoch, 5. Juni 2013

komponistencasting weikersheim - ein statement.


der "bundeswettbewerb komposition" auf schloss weikersheim, der seit nun fast 30 jahren jährlich 30 jungen komponistInnen die möglichkeit gibt sich auszutauschen, kontakte zu knüpfen, über ihre werke zu reflektieren und am ende auch eine gute aufnahme ihres werkes mit nach hause zu nehmen, hat einen neuen namen. aus "musik im kopf - bundeswettbewerb komposition" wird der prägnante titel: "jugend-komponiert".
es gehen aber noch weitere änderungen einher:
fortan werden zB die komponistInnen in altersklassen eingeteilt:
    I   12-13 jahre
    II  14-16 jahre
    III 17-22 jahre
statt 30 auserwählten für die zwei kurse  auf schloss weikersheim, gibt es jetzt nur noch 15, dafür zusätzlich 15 weitere förderpreise. eine weitere neuerung ist die einladung  einer "renommierten komponistenpersönlichkeit als gastdozent". die werke werden auch nicht mehr unter dem namen des komponisten eingereicht, sondern die auswahl erfolgt anonymisiert. außerdem erfolgt die anmeldung nicht mehr per post, sondern über die neue online-anmeldung.

das hat mich doch wirklich sehr erstaunt. kommt der wettbewerb wieder in seiner zeit an? online-anmeldung? das klingt doch sehr zukunftsgewand und neu. allerdings steht das in keinem verhältnis zu den anderen neuerungen. eine online-anmelde-funktion ist das eine, solange der wettbewerb selbst jedoch immer noch nicht im hier-und-jetzt angekommt, bleibt es  nur ein schönes gimmick.
ich bin mir nicht sicher, was ich von der neuen namensgebung halten soll. auf der einen seite klang der name "musik im kopf" doch recht kindisch, muss man doch nicht unbedingt musik im kopf haben, um zu komponieren, andererseits seite klingt bei "jugend komponiert" gleich der namensähnlichen wettbewerb "jugend musiziert" mit. wie soll das zusammen passen?
allgemein stehe ich dem jugend musiziert wettbewerb eher kritisch gegenüber. es kommt hier längst nicht mehr auf musikallität an und es ist auch kein inspiratives wetteifern musikbegeisterter kinder und jugendlicher, sondern ein streben nach der perfektesten und akrobatischsten technik, dem besten vitamin b und vor allem ein kampf der eltern um anerkennung und prestige ("mein kind muss klavier spielen und das beste sein"). meines erachtens hat das mit musik nicht mehr viel gemein. warum dieses bild auch noch auf die komposition projizieren?
hinzu kommt  auch noch die einteilung in alterklassen, ganz nach jumu-manier. fördert das nicht auch wieder den wetteifergeist vieler eltern? fördert das nicht auch eine gewisse entmusikalisierung des wettbewerbs? kommt es bald wieder mehr darauf an, dass jemand mit 12 jahren eine mendelssohn- und mit 15 einhalb eine mahlersinfonie perfekt imitiert? als kennzeichen für kompositorische meisterleistung? nun hält der enorme leistungsdruck auch hier einzug.
fortan wird zusätzlich noch unterschieden zwischen den "bundespreisträgern" und den "förderpreisträgern". den unterschied der beiden kurse habe ich jedoch bisher nicht ganz verstanden, klingen doch beide angebote ziemlich identisch. vielleicht liegt er in der qualität der aufnahme, denn während beim eigentlichen bundeswettbewerb von der " CD der bundespreisträger" die rede ist, spricht man beim förderpreis von einer "hochwertigen aufnahme". immerhin erfolgt die auswahl nun anonymisiert, was die auswahl doch etwas objektiver macht. ich frage mich dennoch, wie sie die komposition jetzt auf die individuelle musikalische entwicklung beziehen wollen.
hinzu kommt die, doch relativ konservative, zusammenstellung und verfügbarkeit von instrumenten in der ensemble-kategorie. wir leben im 21.jahrhundert, wo ist der einsatz der heutigen möglichkeiten? wo ist die möglichkeit der live-eletronik? die verfügbarkeit von etwas "außergewöhnlichen" instrumenten, wie toy piano, melodika, samplern etc.? warum bietet man dies nicht an? und wenn das nicht realisierbar ist, warum kommen keine (oder sehr selten) wichtigen themen, wie elektronik, musikkunde des 21.jahrhunderts, neue medien u.a. an die reihe? der wettbewerb soll neue komponistInnen rekrutieren, die die musik der zukunft tragen, sollte man da nicht auch in der gegenwart ansetzten?
nun gut, dass problem mag wohl auch darin liegen, dass die dozenten selbst meist nicht mehr die jüngsten sind (kein vorwurf, nur eine feststellung). sie wachsen nicht mit den gleichen dingen auf, wie wir, das kann man ihnen nicht vorhalten. aber warum  dann nicht jüngere dozenten einladen? dozenten, die genau darüber aus ihren eigenen erfahrungen berichten können? sollte das nicht eigentlich das ziel dieses wettbewerbes sein?

was mit dem wettbewerb in den nächsten 30 jahren passiert, müssen wir abwarten. noch sehe ich vieles kritisch und das wird sich wohl auch nicht so schnell ändern, wenn sich in der gesamten aufmachung des wettbewerbes nichts wandelt und er zu einem konervativen treffen von musikhistorikern verkommt.
zum schluss möchte ich, nach diesem meer der kritik, doch auch nochmal etwas positives sagen: 
weikersheim ist ein ort der begegnungen. für viele "klassische" musikerIn und komponistInnen ist es schwer in ihrem umfeld anerkennung zu finden und stehen so oft mit ihrem interesse im abseits. der wettbewerb hilft ihnen gleichgesinnte kennzulernen und sich mit ihnen auszutauschen. teilweise so gut, dass daraus wahre freundschaften hervorgehen können. DAS sollte auch in zukunft immer so bleiben. ich sehe das jedoch durch einen kommenden, starken leistungsdruck sehr gefährdet.


weitere informationen zum wettbewerb
zum thema: leistungsdruck in der musik

Donnerstag, 30. Mai 2013

konzept #14: rite of the valkyries

hommage a igor stravinsky (100 jahre sacre du printemps)

nach dem wagner-jubiläum folgt nun stravinsky

konzept #13:
ole hübner das nächste konzept (#15) widmen.

konzept #14:
frequenzanalyse vom bekannten 2.satz aus dem sacre du printemps, vorgelesen von einem kostenlosen sprachsynth-tool (rechts im panorama). die (analyse)textdatei ausgelesen in audcity und erneut obiges vorgehen (links im panorama). beide sprachsynths übereinander. (am anfang hört man kurz die ausgelesene textdatei) igor stravinsky gewidmet

note: kreidler lässt sprachsynth MIDI-datein rappen.

(das in dem video verwendete video lohnt sich ebenfalls: http://youtu.be/pgY_lDIBzjc )

Montag, 13. Mai 2013

konzept #12: part III

konzept #12

-cory arcangels cute kittens mit amazingMIDI transkribieren
-mit GM-MIDI-klang, famous-internet-thing-klang, random samples und kostenlosen soundfonts (.sf2) arrangieren.
-zusammen mit dem original soundtrack und video abspielen

part III:

original video: http://www.youtube.com/watch?v=aHrMlgKrons
facebook sound: http://www.youtube.com/watch?v=alyFn-G98LU


dritter und letzter teil..




Sonntag, 12. Mai 2013

konzept #12: part II


-cory arcangels cute kittens mit amazingMIDI transkribieren
-mit GM-MIDI-klang, famous-internet-thing-klang, random samples und kostenlosen soundfonts (.sf2) arrangieren.
-zusammen mit dem original soundtrack und video abspielen

part II:

original video: http://youtu.be/6ay0nOIWSo4
harlem shake: http://youtu.be/1orMXD_Ijbs


der zweite teil hat so einen religiösen charakter. irgendwie cute....



Samstag, 11. Mai 2013

konzept #12: part I

konzept #12

-cory arcangels cute kittens mit amazingMIDI transkribieren
-mit GM-MIDI-klang, famous-internet-thing-klang, random samples und kostenlosen soundfonts (.sf2) arrangieren.
-zusammen mit dem original soundtrack und video abspielen

part I:

original video: http://youtu.be/lF6IBWTDgnI
troll song: http://youtu.be/1orMXD_Ijbs
amazingMIDI: http://www.pluto.dti.ne.jp/~araki/amazingmidi/





part II:
http://klang-teppich.blogspot.de/2013/05/konzept-12-part-ii.html

Freitag, 29. März 2013

fragenfragenfragen: urheberrecht #1

gestern hatte ich die idee zu einem neuen konzept:

konzept #10: organ³/afasp

cages' organ²/aslsp so schnell wie möglich aufführen.
variation: so langsam wie möglich (as slow as possible), jedoch mit anderen (zufälligen) tönen.

auf die idee kam ich einfach so, weil ich, wie so oft, im internet rumgesurft bin und auch mal wieder auf das stück organ²/aslsp von john cage gestoßen bin. ich wollte einfach mal die idee des "so langsam wie möglich" umdrehen. ganz simpel. dann allerdings kam mir der gedanke nach dem urheberrecht: wenn ich die gleichen töne in der gleichen reihenfolge und dem gleichen rhythmus spiele, wie das original, ist es dann nur ein cover oder eine bearbeitung oder sogar ein plagiat? und wenn ich die idee nehme, vom "so langsam wie möglich", aber andere töne, als die von cage, ist es dann ein ideenraub und müsste ichd ann auch bestraft werden dafür?



ähnlich erging es wohl auch mike batt mit seinem stück one minute of silence, in dem er 1 minute reine stille komponierte. woran erinnert uns das? ganz klar: john cage 4'33". batt wurde des plagiarismus beschuldigt und angeklagt und das obwohl er das stück sogar mit "batt/cage" als autorenangabe herausgab. bedeutet das, dass allein schon eine idee als geistiges eigentum geschützt ist? was wäre denn die welt, wenn wir keine ideen kopieren dürften?! Zudem hat one minute of silence einen völlig anderen hintergedanken, als 4'33":
cage betrachtet die unumgänglichen nebengeräusche in einer konzertsituation, bzw. richtet die aufmerksamkeit auf geräusche in der umgebung, während es batt wirklich um die "stille" als solches geht. zwei unterschiedliche ansätze und dennoch ein plagiat? für mich unverständlich. 

anmerkung: warum wird mike batt verurteilt, aber john cage nicht? die idee der stille ist doch auch schon eine alte kamelle: alphonse allais hat bereits 1897 ein marche funèbre aus stille konzipiert, und auch erwin schulhoff hat 1919 ein stück aus reine stille komponiert. -> in futur(um) ist das ein plagiat

was,wenn es bei einm plagiat um die töne geht und nicht um das konzept? woran macht man dann das plagiat fest? es gibt fast unendlich möglichkeiten töne zu kombinieren und dennoch haben sich im tonalen bereich "klauseln" oder typische wendungen herrauskristalisiert, sowohl in der melodik, als auch in er harmonik.aber ist jetzt gleich jeder popsong mit einer IV-V-I-kadenz ein plagiat aller tonaler musik, alle I-V-vi-IV harmonieverläufe untereinander plagiat und jeder song, der auf den harmonien des pachelbel-bass basieren ein plagiat von pachelbel? und vor allem, wann ist eine melodie eine andere und wann ein plagiat?

wikipedia definiert eine melodie wie folgt:
"Eine Melodie (von griech. melos = Lied und odé = Gesang) ist in der Musik eine charakteristisch geordnete Folge von Tönen. Sie ist durch die auftretenden Intervalle, deren Richtung (fallend, steigend) (...) bestimmt."


musikkenner erkennen es sofort: das thema aus der 9.sinfonie von schubert.
darunter einige töne oktaviert und darunter einige töne random einen halbton höher. alles drei melodien.aber sind die unteren beiden neue melodien, oder plagiate? wikipedia sagt, dass eine melodie durch die auftretenden intervalle und deren richtung definiert ist (rhythmus behandel ich an späterer stelle). wie man sieht sind die intervalle und auch die richtung im zweiten system andere als im ersten, obwohl die töne die selben sind.heißt das, dass es eine neue melodie ist? ich würde zögerlich sagen: ja. durch die oktavierungen hat die ursprüngliche melodie einen neuen ausdruck und steht nur noch über die notennamen im bezug zum original, was jedoch auch viele andere stücke tun. beim letzten beispiel ist die sache nicht ganz so klar: zar sind einige der intervalle nicht mehr die selben, sodass es sich nicht genau wie das original anhört, jedoch ist auch noch ein beachtlicher teil an originaltönen vorhanden und (noch viel wichtiger) die bewegungsrichtung ist die gleiche.die frage nach einem plagiat würde ich dennoch wage mit einem nein beantworten. es handelt sich hierbei um eine bearbeitung und nicht um eine 1:1 übernahme, es ist verschleiert.
§3 im UrhG sagt über bearbeitungen:

"Übersetzungen und andere Bearbeitungen eines Werkes, die persönliche geistige Schöpfungen des Bearbeiters sind, werden unbeschadet des Urheberrechts am bearbeiteten Werk wie selbständige Werke geschützt. Die nur unwesentliche Bearbeitung eines nicht geschützten Werkes der Musik wird nicht als selbständiges Werk geschützt."

wir sehen also, es ist sogar legal. nur: was ist eine unwesentliche bearbeitung?


fügen wir eine weitere eben hinzu: den rhythmus. fügen wir zu dem schubert-beispiel den rhythmus hinzu, so
sieht die ganze sache schon ganz anders aus: auf einmal haben die beiden unteren systeme einen weiteren bezug zum original und wer das original kennt, wir es sicher auch sofort damit in verbindung bringen, also sind es nun wohl doch plagiate.

und rhythmus allein? ist der schon schützenswert? wer kennt nicht das bekannte rhythmuspattern aus dem song we will rock you der band queen? "dum-dum-zack dum-dum-zack". viertel-viertel-halbe. diese folge gibt es in der musik bereits 28346328734684988767544 mal. warum werden nicht alle angeklagt, die nach dem song diesen rhythmus verwenden? oder queen, weil sie es von musiken vor ihrer zeit geklaut haben? das ist natürlich ein sehr extremes beispiel, keiner würde auf die idee kommen beim urheberrecht so kleinlich zu denken. dennoch ist genau das das problem: wie weit darf man in die musik schauen, bei plagiatsvorwürfen?
nur weil es sich ähnlich anhört, kann es ja trotzdem etwas völlig anderes sein.

man muss also (wie es ja auch getan wird) auf mehrere parameter eingehen, um etwas als plagiat einzustufen. in der regel sind es melodik, harmonik und form. für mich jedoch viel wichtiger ist eigentlich der hintergedanke, wie beim mike batt beispiel. es hört sich ähnlich/gleich an, aber der grundgedanke ist ein anderer und so ein ganz anderes stück. bei pop-musik wird es schwierig den hintergedanken ausfindig zu machen, so ist dieser doch meist einfach kommerz. für mich liegt deshalb darin auch die stärke in der konzeptmusik: sie zeigt schamlos dinge auf, indem ist nicht auf das ergebnis als solches ankommt, sondern auf den gehalt und die idee.

in zukunft werden wahrscheinlich noch weitere gedanken zum urheberrecht und dem thema plagiat in der musik. es ist noch nicht ausgestanden!


bei meinen recherchen bin ich auf diese nette seite von heiko maus m.a. gestoßen, die sich eingehend mit dem thema urheberrecht und plagiat explizit im bereich der musik auseinandersetzt.

niclas thobaben


Sonntag, 10. März 2013

triviale beschäftigung (trivial pursuit) #6


 die gema hantelt.

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kunst kommt von können, das können der kunst, ist die kunst des könnens.
könnte das sein?

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a capella finale von sibilius.

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 konzept #6:  krebs-spiegelung

eine aufnahme eines stückes von johann ludwig krebs rückwärts abspielen.